Jahreswechsel 2025/2026: Das sind die neuen Spielregeln für dein Travel Management
Der Jahreswechsel kommt schneller als gedacht – und mit ihm eine ganze Reihe von Änderungen, die direkt in deinen Travel-Alltag reinspielt. Neue EU-Gesetze, Preisanpassungen bei Bahn und Flug, veränderte Visa-Regelungen und jede Menge Compliance-Neuerungen: Wir haben alles für dich kompakt zusammengefasst. In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über alle wichtigen Neuerungen 2026 – plus praktische Tipps, was du jetzt schon tun kannst.
EES, ETIAS und mehr: Neue Spielregeln
EU-Recht und grenzüberschreitende Regelungen: Digitale Grenzkontrolle als neuer Standard
Die Europäische Union rüstet ihre Grenzen digital auf – und das merkt du direkt bei Geschäftsreisen mit international Teams. Wenn deine Mitarbeitenden aus Drittländern einreisen oder du mit Kollegen:innen ins Ausland reist, werden die Kontrollen strenger und automatisierter. Das bedeutet: längere Wartezeiten beim Check-in, neue Anforderungen bei der Reiseplanung und Update-Bedarf in deinen Reiserichtlinien.
Entry/Exit System (EES) – Biometrische Datenerfassung startet jetzt
Seit dem 12. Oktober 2025 läuft das EES schrittweise an. Das System erfasst per Kamera und Fingerabdruckscan, wer wann in den Schengen-Raum ein- und ausreist. Spätestens bis 9. April 2026 sollen alle wichtigen Flughäfen damit ausgerüstet sein – aber Vorsicht: Teils gibt es noch Softwareprobleme und längere Wartezeiten.
Das bedeutet für dein Travel Management:
Längere Wartezeiten einplanen, vor allem in den ersten Monaten nach Start an einem Flughafen
Bei internationalen Teams mit Drittstaatsangehörigen: Ankunftszeiten großzügiger kalkulieren
Die 100-ml-Regel beim Handgepäck bleibt noch bis Frühjahr 2026 in Kraft – also weiterhin in deinen Reiserichtlinien kommunizieren
Die genauen Terminals an welchen Flughäfen bereits aktiv sind, findest du beim Bundesinnenministerium auf der bmi.bund.de.
ETIAS – Neues Visum für Nicht-EU-Bürger:innen (2026)
Ebenfalls 2026 startet das Europäische Reiseerlaubnis-System ETIAS. Das ist im Prinzip wie das amerikanische ESTA – auch Bürger:innen aus den USA, Kanada, Großbritannien oder Japan brauchen fortan eine digitale Genehmigung, bevor sie in die EU einreisen. Der genaue Termin im Jahr 2026 steht noch nicht fest, aber für deine amerikanischen und kanadischen Geschäftspartner:innen solltest du das schon im Radar haben.
Was das kostet und wie lange es dauert:
Ca. 7 € pro Person
Gültig für Kurzaufenthalte bis 90 Tage
Die Beantragung läuft online und dauert normalerweise nur Minuten
Wenn du regelmäßig Delegationen aus Drittstaaten zu deinem Unternehmen holst oder dein Team international verteilt ist, solltest du dich schon jetzt informieren – und deine Geschäftspartner:innen entsprechend vorbereiten.
A1-Bescheinigung: Jetzt komplett digital
Seit Januar 2025 gibt es für die A1-Bescheinigung (die Krankenversicherungsbescheinigung für Entsendungen) kein Papier mehr. Alles läuft digital über das Entgeltabrechnungsprogramm oder das SV-Meldeportal. Das vereinfacht vieles – aber nur, wenn deine Buchhaltung und deine Reisenden das System kennen.
Steuern und Abrechnung: Kleine Änderungen mit großem Effekt
Bei den Steuerchanges für 2026 geht es um Details, die in der Reisekostenabrechnung schnell zu Streit führen können. Wir zeigen dir, welche Pauschalen sich ändern und worauf deine Buchhalter:innen achten müssen.
Entfernungspauschale steigt auf 0,38 € – ABER nicht für deine Geschäftsreisen!
Achtung zum Jahreswechsel 2026: Die geplante Anhebung der Entfernungspauschale (Pendlerpauschale) für den Arbeitsweg auf einheitlich 0,38 € pro Kilometer ab dem ersten Kilometer betrifft das Reisekostenmanagement nur indirekt. Die Kilometerpauschale für Dienstreisen mit dem Privat-PKW bleibt davon unberührt – hier erstattest du weiterhin die bekannten 0,30 € pro gefahrenem Kilometer.
Gastronomie: 7% Mehrwertsteuer auf Speisen – weniger Kosten beim Geschäftsessen
Nach aktuellem Gesetzesentwurf sollen Speisen in der Gastronomie ab 1. Januar 2026 dauerhaft mit 7% besteuert werden (Getränke bleiben bei 19%). Das Gesetz befindet sich noch im parlamentarischen Verfahren. Konkret heißt das: Geschäftsessen werden billiger, und die Verpflegungsmehraufwendungen sinken entsprechend.
Luftverkehr: Neue Kosten, neue Verbindungen, neue Terminals
Die Fluglandschaft verändert sich 2026 massiv. Es geht um teurere Kerosin-Standards, eine Steuer-Reduktion, ein neues Terminal in Frankfurt und jede Menge neue Direktverbindungen.
Luftverkehrsteuer: 3 € Ersparnis ab Juli 2026 (geplant)
Zum 1. Juli 2026 ist eine Reduktion der Luftverkehrsteuer von 15 € auf 12 € pro Ticket geplant. Das ist ein Koalitionsbeschluss – die Gesetzgebung läuft noch. Konkret heißt das für dein Budgetplanning: Ab Sommer 2026 sind Flugtickets ca. 3 € billiger pro Strecke. Bei 100 Flügen pro Jahr im Unternehmen spart das schnell mal einen vierstelligen Betrag.
SAF – Nachhaltige Flugkerosin wird Standard (und teurer)
Die EU verpflichtet Fluglinien, ab 2025 mindestens 2% des Flugkerosin aus nachhaltigen Energieträgern (SAF) zu mischen. Diese Quote bleibt 2026 bei 2% und steigt erst 2030 auf 6%. Das Problem: SAF ist 3- bis 5-mal teurer als fossiles Kerosin. Die Fluglinien rechnen diese Mehrkosten in die Ticketpreise ein – schätzungsweise 10–15 € pro Langstreckenflug.
Deutschland hatte zusätzlich eine nationale E-Kerosin-Quote von 0,5% geplant, diese soll jedoch laut Kabinettsbeschluss vom November 2025 wieder gestrichen werden. Es bleibt also bei der EU-weiten Quote.
Was das für dich bedeutet: Flugkosten bleiben über das ganze Jahr erhöht – auch wenn die Luftverkehrsteuer sinkt. Der SAF-Zusatz ist einfach automatisch in jedem Ticket enthalten.
Terminal 3 Frankfurt: 57 Airlines ziehen um – Kommunikation ist alles
Große News aus dem Flugverkehr: Am 22. April 2026 öffnet das neue Terminal 3 am Flughafen Frankfurt. Und mit ihm folgt ein großer Umzug: 57 Airlines (alle außer der Lufthansa-Gruppe) wechseln von Terminal 2 ins neue Terminal 3. Das betrifft Air France, British Airways, Delta, Emirates, KLM, Qatar Airways und viele mehr.
Das neue Terminal sieht modern aus und hat modernste CT-Scanner in der Sicherheitskontrolle – das sollte die Abläufe beschleunigen. Aber: In der Umstellungsphase solltest du bei deinen Reisenden klare Infos geben, dass die Terminals wechseln. Zu wenig Puffer beim Umsteigen führt zu verpassten Flügen.
Checklist für dein Team:
Mitarbeiter:innen informieren, dass Airlines von Terminal 2 nach T3 ziehen
Ggf. längere Wartezeiten in den ersten Wochen nach dem 22. April einplanen
Boarding-Informationen doppelt checken – die Terminals sind größer, aber auch weiter auseinander
Neue Direktverbindungen 2026 – Bessere Optionen für Geschäftsreisende
Die Luftfahrt bleibt agil. Im Sommer 2026 kommen mehrere neue Direktverbindungen hinzu, allen voran von der Lufthansa-Gruppe:
Frankfurt → Trondheim (Norwegen): Neu für Skandinavien-Geschäftsreisen
München: Weiterer Ausbau nach Südamerika und Südafrika
Bodensee-Airport Friedrichshafen: Neue Inlandsflüge nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg – interessant für südwestdeutsche Unternehmen
Bahnverkehr: Schneller, häufiger, europäischer – und teurer
Die Deutsche Bahn macht 2026 große Schritte. Der neue Fahrplan ab 14. Dezember 2025 bringt mehr Direktverbindungen, schnellere Sprinter-Züge und auch international attraktivere Routen. Das ist top für nachhaltiges Business Travel – aber Preise und Ticketregeln ändern sich auch.
ICE-Sprinter und Halbstundentakte: Die Bahn macht deine Innlandsstrecken kompetitiv
21 Städte sind fortan im Halbstundentakt erreichbar – das ist eine massive Ausweitung des ICE-Netzes von 900 auf über 2.300 km. Highlight: Neue Sprinter-Verbindungen auf den Top-Strecken:
Berlin–Stuttgart: 4:45 Stunden (über 1 Stunde schneller als früher) – das ist konkurrenzfähig zu Flügen
Hamburg–Frankfurt: 3:30 Stunden (4x täglich)
International: Ab Mai auch neue Verbindung Prag–Kopenhagen und ab September Köln–Antwerpen
Das bedeutet: Deine CO2-Bilanz verbessert sich, wenn du Bus- und Geschäftsreisende auf die Schiene bringst – und die Anreisezeiten sind oft besser als mit dem Flugzeug.
Sparpreis Business: Jetzt dauerhaft und mit direkter Rückerstattung
Der Sparpreis Business wird ab 1. Januar 2026 dauerhaft. Das ist eine gute Nachricht für dein Travel Management, weil:
Der Preis beginnt bei 27,99 €
Du kannst bis 1 Tag vor Reiseantritt kostenlos stornieren (gegen 10 € Gebühr, aber mit direkter Rückerstattung aufs Firmenkonto – nicht als Gutschein!)
Mit der BahnCard Business 25 gibt es zusätzlich 25% Rabatt
Konkret heißt das: Du kannst viel spontaner buchen und musst keine nervigen Gutschein-Gutschriften mehr verwalten. Die Rückerstattung geht direkt in die Unternehmenskasse zurück.
Deutschland-Ticket: +5 € ab Januar 2026
Das Deutschland-Ticket, das bundesweit im ÖPNV gilt, wird ab 1. Januar 2026 von 58 € auf 63 € monatlich teurer (+8,6%). Das mag nicht viel klingen, aber wenn dein Unternehmen 20 Mitarbeiter:innen mit Deutschland-Tickets versorgt, addiert sich das auf 1.200 € extra pro Jahr.
Die gute Nachricht: Die Finanzierung ist bis 2030 gesichert, und ab 2027 gibt es einen Preisindex statt willkürlicher Erhöhungen.
Tipp: Wenn du noch nicht mit Deutschland-Tickets für deinen ÖPNV-Bedarf arbeitest, solltest du das jetzt kalkulieren – die Kostenentwicklung ist planbar.
Nachhaltigkeit und Compliance: Das ändert sich im Berichtswesen
Immer mehr Regulierung rund um Nachhaltigkeit und Datensicherheit – und ja, dein Travel Management ist davon betroffen. CSRD, NIS-2 und auch die LkSG-Reform beeinflussen, wie du Geschäftsreisen dokumentierst und berichtest.
CSRD: Ab 2026 musst du Geschäftsreisen CO2-tracken
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet große Unternehmen (>250 Mitarbeiter:innen, >20 Mio. € Bilanzsumme, >40 Mio. € Umsatz), ab 2026 ihre Geschäftsreisen CO2-technisch zu berichten. Das heißt konkret: Du musst tracken, wie viele Flüge, Zugstrecken und Mietwagen-Kilometer dein Unternehmen verursacht – und daraus die Emissionen berechnen.
Das ist Arbeit, aber auch eine Chance:
Dein Travel-Management-System muss CO2-Daten erfassen können
Das erlaubt dir auch, gezielte Maßnahmen zu setzen (Bahn statt Flug, weniger Kurzstreckenflüge)
Und es gibt dir Daten für eine spätere Green-Travel-Policy
Hinweis: Kapitalmarktorientierte Großunternehmen müssen bereits ein Jahr früher berichten (Geschäftsjahr 2024, Bericht 2025).
NIS-2: Cybersicherheit auf Dienstreisen wird zur Compliance-Anforderung
Das Umsetzungsgesetz zur NIS-2-Richtlinie wurde im November 2025 von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Das Inkrafttreten erfolgt nach Verkündung, voraussichtlich Anfang 2026. Was bedeutet das?
Die Anforderungen an Cybersicherheit in Unternehmen werden deutlich verschärft. Besonders relevant für dein Travel Management: Mitarbeiter:innen, die mobil arbeiten und auf Firmendaten zugreifen, müssen durch robuste Sicherheitsmaßnahmen geschützt sein (VPN, Endpoint-Protection, sichere Authentifizierung).
Praktisch heißt das:
Deine Reiserichtlinie sollte klare Regeln für mobiles Arbeiten enthalten
Mitarbeiter:innen brauchen Zugang zu VPN und Verschlüsselungstools
Schulungen zu Phishing und Datensicherheit auf Reisen werden wichtiger
Es ist noch nicht „in Kraft", aber du solltest dich schon jetzt mit den neuen Anforderungen vertraut machen.
LkSG-Änderung: Berichtspflicht entfällt – aber Sorgfalt bleibt
Die Bundesregierung hat 2025 beschlossen, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu vereinfachen. Die jährliche Berichtspflicht soll rückwirkend ab 1. Januar 2023 entfallen, Bußgelder gibt es nur noch bei schweren Verstößen. Das BAFA prüft Berichte bereits jetzt nicht mehr.
Das Inkrafttreten ist für Anfang 2026 vorgesehen – das parlamentarische Verfahren läuft noch. Aber: Wenn du bislang viel Ressourcen für LkSG-Berichte aufgebracht hast, solltest du diese Erleichterung im Auge behalten. Die Sorgfaltspflichten bei der Lieferkettenprüfung bleiben bestehen, nur die Berichterei fällt weg.
Visa und Einreise: China wird wieder einfacher
Wenn dein Unternehmen international aktiv ist, gibt es hier gute Nachrichten – und eine Veränderung in der Verwaltung.
China: Visumfreie Einreise bis Jahresende 2026
Das ist eine echte Erleichterung für Geschäftsreisende nach China: Die visumfreie Einreise für Deutsche ist bis 31. Dezember 2026 verlängert worden. Das gilt für Aufenthalte bis 30 Tage und Zwecke wie Geschäftsreisen, Tourismus oder akademische Treffen.
Konkret sparst du:
Visum-Gebühren (ca. 140 € pro Person)
Bearbeitungszeit (normalerweise 1 bis 2 Wochen)
Antragsstress in der Botschaft
Ideal für Ad-hoc-Meetings in Shanghai oder Beijing – aber denk dran: Das gilt nur bis Ende 2026. Wenn du regelmäßig nach China reist, solltest du 2026 noch optimal nutzen und dann frühzeitig planen, wie es danach läuft.
Hotels und Übernachtungen: Neue Steuern in mehreren Städten, spannende Neubauten
Die Hotellandschaft 2026 ist aufregend – neue große Ketten eröffnen Häuser in wichtigen Geschäftszentren, gleichzeitig aber erhöhen sich in einigen Städten die Bettensteuern. Das kostet dich, aber es gibt auch echte Alternativen.
Bettensteuer: Neue Städte, höhere Sätze
Ab 2026 erheben weitere deutsche Städte oder erhöhen ihre Bettensteuer:
Aachen: 2,50 € pro Nacht/Person (auch bei beruflichen Übernachtungen)
Bremen: Erhöhung von 5% auf 5,5%
Karlsruhe: 4,00 € pro Nacht 2026-2027
Saarbrücken: Neue Steuer ab 1. April 2026
Zusätzlich bleiben hohe Sätze in Berlin (7,5%), Düsseldorf (3 €) und anderen Großstädten bestehen. Das sind kommunale Beschlüsse – kleine Änderungen in der Ausgestaltung sind bis zur Umsetzung noch möglich.
Praxis-Tipp: Überarbeit deine Hotelbuchungsrichtlinie und informiere dein Team, in welchen Städten Bettensteuer anfällt. Das spart böse Überraschungen bei der Reisekostenabrechnung.
Neue Business Hotels in wichtigen Zentren
Bei Hotelprojekten handelt es sich um angekündigte Eröffnungen – Verschiebungen sind in der Branche nicht ungewöhnlich. Die Jahresangabe 2026 entspricht den aktuellen Planungen der Hotelketten.
Hamburg ist 2026 ein Hotspot: Hyatt eröffnet hier sein erstes Hyatt Centric Deutschland (Mönckebergstraße) mit Restaurant und Panorama-Bar, dazu kommt eine Hyatt Regency mit 248 Zimmern in der HafenCity. Auch Holiday Inn und Scandic expandieren nach Hamburg.
In München öffnet die ibis Styles München Airport (Q2 2026) mit 358 Zimmern und Co-Working-Plätzen.
Potsdam bekommt das Marriott Tribute Portfolio (historisches Gebäude, ehem. Voltaire Hotel) mit 145 Zimmern.
International sind spannende Eröffnungen geplant:
London: Waldorf Astoria Admiralty Arch (gegenüber Buckingham Palace, 100 Zimmer)
Belgrad: InterContinental Belgrad mit Sky Pool (Ende 2026, 203 Zimmer)
Dubai: Anantara Dubai Downtown (Q1 2026, 252 Zimmer – Top für MICE)
Skandinavien: Voco Stockholm Kista – IHGs Rückkehr in Schweden (2026)
Was das für dich bedeutet: Wenn dein Unternehmen viel in bestimmten Städten reist, lohnt es sich, diese neuen Hotels schon jetzt in die Preferred-Hotel-Liste aufzunehmen – oft bekommen die Ketten Unternehmens-Verträge früh ab, und die Rooms sind qualitativ top.
Maut und Straßenverkehr: Kroatien rüstet digital auf, Deutschland bleibt großzügig bei E-Lkw
Wenn dein Unternehmen Mietwagen in Europa nutzt oder eine Lieferflotte hat, gibt es hier Updates.
Kroatien: Free-Flow-Maut ab Herbst 2026 – Voranmeldung ist Pflicht
Kroatien stellt sein Autobahnmautsystem voraussichtlich ab Herbst 2026 vollständig auf ein Free-Flow-System um. Das heißt: Keine Mautstationen mehr, sondern Kennzeichenerfassung per Kamera. Du bezahlst digital, nicht mehr an der Schranke.
Das musst du wissen:
Online-Registrierung oder eine Mautbox sind vor der Einreise erforderlich
Spontane Zahlung an Mautstationen wird nicht mehr möglich sein
Bußgelder bei fehlender Registrierung können happig ausfallen
Tipp für dein Team: Wenn Mitarbeiter:innen regelmäßig mit dem Mietwagen nach Kroatien fahren, muss der Leihwagen-Anbieter das System nutzen oder du brauchst klare Prozesse, dass die Voranmeldung erfolgt.
Deutschland: E-Lkw bleiben bis 2031 mautbefreit
Gute Nachrichten für Unternehmen mit eigener Lieferflotte: Die Mautbefreiung für E-Lkw bleibt bis 2031 erhalten. Die Bundesregierung hat im November 2025 beschlossen, die Befreiung zu verlängern – nicht anzuheben auf einen reduzierten Satz wie ursprünglich geplant.
Das bedeutet: E-Lkw (bis auf die kleinen bis 4,25 t) fahren 2026 weiterhin komplett mautfrei. Das ist ein echtes Kostenersparnis-Argument für E-Fuhrpark-Investitionen.
CO2-Bepreisung: Treibstoff wird teurer, aber kalkulierbar
Der nationale CO2-Preis steigt 2026 an. Das wirkt sich direkt auf deine Mietwagen- und Firmenfuhrpark-Kosten aus.
CO2-Preis 2026: 55–65 €/Tonne – was das für Treibstoff bedeutet
Der CO2-Preis bewegt sich 2026 in einem Korridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2 (2025: 55 Euro fest). Das bedeutet:
Benzin: +15,7 bis +18,6 Cent pro Liter
Diesel: +17,3 bis +20,5 Cent pro Liter
Das ist kein Riesenschreck, aber es addiert sich. Wenn dein Fuhrpark 50 Dienstwagen hat und die zusammen 100.000 km pro Jahr fahren, sind das schnell 3.000–4.000 € extra Treibstoffkosten.
Budgetplanung: Berücksichtige den CO2-Preis-Anstieg in deinen Reisekostenpauschalen und bei der Kalkulation von Dienstreisen mit dem eigenen Auto. Gleichzeitig wird die Bahn damit relativ attraktiver – vielleicht lohnt sich eine Anpassung deiner Reisepolicy.
E-Rechnungen und Digitalisierung: Umbruch in der Reisekostenabrechnung
Seit 1. Januar 2025 müssen alle Unternehmen E-Rechnungen empfangen können. Das klingt abstrakt, bedeutet aber konkret: Deine Reisekostenabrechnung muss auf Automatisierung vorbereitet sein.
B2B E-Rechnungspflicht: Die Phasen im Überblick
E-Rechnungen sind für B2B-Umsätze ab sofort der Standard. Alle Unternehmen müssen E-Rechnungen empfangen können.
Bis Ende 2026/2027/2028: Papierrechnungen und PDFs sind im Rahmen von Übergangsfristen noch zulässig
Ab 1. Januar 2027: Unternehmen mit >800.000 € Umsatz müssen E-Rechnungen ausstellen
Ab 1. Januar 2028: Alle Unternehmen müssen E-Rechnungen ausstellen
Das Format ist EN 16931-konform (XRechnung, ZUGFeRD 2.x).
Konkret für dein Travel Management:
Hotelrechnungen kommen fortan digital
Bahntickets – moment, die Deutsche Bahn stellt aktuell nur PDFs aus, nicht echte E-Rechnungen. Das ist für deinen OCR-Prozess ein Problem. Überwache diesen Punkt und rechne mit Bahn-Software-Updates in 2026.
Mietwagen-Rechnungen werden digitaler
Die Integration in dein Rechnungseingangssystem wird wichtiger denn je
Was du jetzt tun kannst: Prüf dein Travel-Management-System auf E-Rechnungs-Kompatibilität. Viele TMC-Systeme arbeiten daran, aber nicht alle sind fit für EN 16931.
Messen und Events: Deutsche Messen gehen international, keine großen Standortwechsel
Die Messebranche war 2024–2025 im Umbruch (erinnere: IAA von Frankfurt nach München). 2026 bringt keine großen Standortverlagerungen wie damals, sondern eher: Deutsche Messeveranstalter expandieren weltweit.
Deutsche Messen in 40 Ländern – Geschäftsreisen folgen dem Trend
Im Jahr 2026 organisieren deutsche Messeveranstalter 330 Messeveranstaltungen in fast 40 Ländern – ein Plus von 10% gegenüber 2024. Besonders spannend: 87% der Messeveranstalter sehen internationale Expansion als strategische Priorität.
Das bedeutet: Neue Geschäftsreise-Destinationen entstehen. Wenn dein Unternehmen zur Hannover Messe fährt, könnte 2026 auch eine Messe in Saudi Arabien, Singapur oder São Paulo auf deinem Radar auftauchen.
Wichtige B2B-Messen 2026 in Deutschland
Hannover Messe (20.–24. April): 130.000 Fachbesucher:innen, Partnerland Brasilien
Internorga (13.–17. März, Hamburg): Leitmesse für Hospitality und Außer-Haus-Gastronomie
EuroShop (22.–26. Februar, Düsseldorf): Retail-Leitmesse
ProWein (22.–24. März, Düsseldorf): Wein und Spirits
Automechanika (14.–18. September, Frankfurt): Kfz-Branche
IAA Transportation (Hannover, 2026): Nutzfahrzeuge (alle 2 Jahre)
Fazit: Keine neuen Standortwechsel wie die IAA-Verlagerung, aber das Messegeschäft wird internationaler – plane dementsprechend flexible Reisebudgets.
Deine Checkliste für den Jahreswechsel: Das kannst du jetzt schon tun
Der Jahreswechsel kommt schnell, aber viele der Änderungen betreffen dich direkt. Hier ist eine praktische Checkliste, was du noch in diesem Jahr in Angriff nehmen kannst:
Compliance und Richtlinien:
A1-Bescheinigung-Prozess auf digitales Verfahren prüfen (SV-Meldeportal)
Reiserichtlinie auf 100-ml-Regel, EES und ETIAS überarbeiten
Dein Team über A-1-Verfahren und neue Einreiseregeln schulen
China-Geschäftsreisen: Nutze die visumfreie Regelung noch bis Ende 2026
Finanzplanung:
Entfernungspauschale in der Reisekostenrichtlinie aktualisieren (0,38 € ab Kilometer 1)
Deutschland-Ticket-Kosten: +5 € ab 1. Januar in Budgets einrechnen
Flugkostenbudget: SAF-Zusätze (ca. 10–15 € pro Langstreckenflug) kalkulieren
CO2-Preis Treibstoff: +15–20 Cent/Liter in Fuhrpark-Kalkulation einfließen lassen
IT und Digitalisierung:
Travel-Management-System auf E-Rechnungs-Kompatibilität prüfen
CSRD-Reporting: CO2-Erfassung in deinen Buchungssystemen checken
NIS-2-Anforderungen: Cybersecurity auf Dienstreisen überprüfen (VPN, Endpoint-Protection)
Deutsche Bahn verfolgen: Wann gibt es E-Rechnungen statt nur PDFs?
Hotels und Unterkünfte:
Neue Bettensteuern (Aachen, Bremen, Karlsruhe, Saarbrücken) in die Buchungsrichtlinie aufnehmen
Neue Business Hotels (Hamburg Hyatt Centric, München ibis Styles) evaluieren
Preferred Hotel List überarbeiten (neue Top-Häuser hinzufügen)
Verkehr:
Bahnverbindungen überprüfen: Nutze die neuen Sprinter (Berlin–Stuttgart 4:45h, Hamburg–Frankfurt 3:30h)
Sparpreis Business ab 1. Januar: Das ist jetzt dauerhaft – vermarktet es deinem Team
Kroatien-Reisen: Mautbox-Registrierung oder Leihwagen-Voranmeldung ab Herbst 2026 einplanen
E-Lkw-Einsatz: Mautbefreiung bis 2031 ist Anreiz für grüne Flotte
Nachhaltigkeit:
CSRD-Scope-3: CO2-Tracking von Geschäftsreisen vorbereiten
Green Travel Policy: Bahn-First-Prinzip bei Innlandsstrecken überdenken
Terminal 3 Frankfurt als Gelegenheit: Neues Reisemanagement-Handbuch erarbeiten